Pferdeosteopathie Premium
Kursziel und Ablauf
Der Ausbildungsgang Pferdeosteopathie soll Sie in die Lage versetzen, alle Tätigkeiten der Osteopathie an Pferden fachgerecht zu versehen. Dabei konzentrieren wir uns auf die parietale Osteopathie, also Bindegewebe, Muskulatur und Gelenke. Die viszerale Osteopathie (an den inneren Organen) ist am Pferd aufgrund der ausserordentlich starken Bauchdecke nicht wirklich möglich. Die craniosacrale Osteopathie (Nervenbahnen bzw. Liquor in Rückenmark und Gehirn) zählt gegenwärtig nicht zu unseren Lehrgängen. Ergänzend zu den drei Ausbildungseinheiten "Gliedmassen", "Rumpf/Becken" und "Kopf/Hals" besuchen Sie noch zwei Intensiv-Wochenenden zur intensiven Vertiefung aller Techniken. Am Ende der Ausbildung sollen Sie vollständig in der Lage sein, die Pferdeosteopathie eigenständig auszuführen.
Zur Ausbildung gehört auch, dass Sie erlernen, was Sie wissen müssen, um in Pferdeosteopathie beruflich tätig werden zu können. Es geht um Anforderungen des Tierschutzgesetzes und Verordnungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Um Sorgfalts-, Dokumentations- und Aufklärungspflichten. Wir sagen Ihnen aber auch, was Sie tun müssen, wenn der Kunde nicht zahlt. Oder wenn Ihnen selbst ein Mißgeschick unterlaufen ist.
Die Ausbildung ist berufsbegleitend angelegt und findet vorwiegend am Wochenende statt. Es gibt insgesamt acht Kursblöcke, die sich über annähernd zwei Jahre erstrecken. Die Kursblöcke dauern meist drei bis vier Tage und finden in der Regel von Freitag bis Montag statt. Die Ausbildung besteht aus Praxiskursen und Theoriekursen, die zu den besagten Kurswochenenden zusammen gefasst werden. An einem Wochenende sind für gewöhnlich ein Theoriekurse und ein Praxiskurs zu einem Kursblock kombiniert.
Nach dem ersten Kurswochenende können Sie mit dem Praktikum beginnen. Jeder Kursteilnehmer führt zu Hause sein Praktikum selbstverantwortlich durch. An mindestens fünf Pferden werden die Untersuchungs- und Bearbeitungstechniken des letzten Kurses eingeübt und dazu fünf Bearbeitungsprotokolle angefertigt. Diese werden zu Beginn des nächsten praktischen Unterrichts im Kurs ausgewertet.
An beiden Kursorten gilt der gleiche Lehrplan. Falls Ihnen ein Kurstermin nicht zusagt, können Sie auch verschiedene Kursorte kombinieren. Kursbeginn ist einmal jährlich im Frühjahr.
Was ist Osteopathie?
Die BESW Akademie unterrichtet Pferdeosteopathie ganz nach dem klassischen Verständnis von Andrew Taylor Still: Anatomie, Anatomie und noch mal Anatomie. Da oftmals ziemliche Unklarheit darüber herrscht, was Pferdeosteopathie ist und kann, finden Sie hier zunächst einige Informationen über die Pferdeosteopathie im Allgemeinen:
Fachlicher Ansatz
Jeder osteopathischen Bearbeitung eines Pferdes muss die Bestandsaufnahme vorausgehen. Dazu haben wir ein Berichtsblatt „Pferdeosteopathie“ entwickelt, damit auch nichts vergessen wird. Daraus werden die Behandlungsempfehlungen abgeleitet. Empfehlungen deshalb, weil unter den möglichen Techniken immer die für das Pferd passende ausgewählt werden muss. Pferdeosteopathen müssen sich zudem immer bewusst sein, wann die osteopathische Bearbeitung eines Pferdes sinnvoll ist und wann sie auf keinen Fall angewendet werden sollte.
Infos über andere manuelle Therapien
Wie schon eingangs vermerkt, herrscht oftmals grosse Unklarheit darüber was Osteopathie im Allgemeinen und Pferdeosteopathie im Besonderen ist. Darum stellen wir hier nach der Erklärung der Pferdeosteopathie weiter oben noch kurz einige weitere Therapieformen vor.
Kursinhalte
Grundlage der Ausbildung ist die Prüfungsordnung Pferdeosteopathie. Diese findet sich zum download auf dieser Website. Die darin beschriebenen Lehrgangsinhalte werden teilweise aufgeteilt und in sinnvoller Weise und Reihung zu acht Kursblöcken zusammen gefasst. Im Folgenden werden die Lehrgangsinhalte in den einzelnen Fächern wiedergegeben.
- Manuelle Therapien am Pferd
- Anatomie und Biomechanik der Gliedmassen
- Arbeitstechniken der Hufpflege
- Anatomie und Biomechanik von Rumpf und Wirbelsäule
- Anatomie und Biomechanik von Kopf, Hals und Zahn
- Arbeitstechniken der Pferdedentistik
- Berufskunde
- praktische Pferdeosteopathie
Die Fächer werden im Lehrplan genauer beschrieben. Dieser hängt der Prüfungordnung Pferdeosteopathie an. Darüber hinaus haben wir für die Durchführung einen noch genaueren Ablaufplan für die einzelnen Tage erstellt, der zum Teil sogar präziser als stundengenau ist.
Lehrmittel
Zu jedem Theoriekurs gibt es ein Skript. Dazu massgeschneidert werden Präsentationen für die Kurse erstellt. Das ist eigentlich selbstverständlich. Wir haben eine grosse Datenbank mit extra von unserer Referentin Elke Schäfer angefertigten Zeichnungen.
Sowohl systematischer Art
als auch anatomischer Art
Die Zeichnungen gibt es auch – wie hier gezeigt - als Arbeitsblätter zum Erlernen der einzelnen Strukturen.
Speziell für die Pferdeosteopathie-Ausbildung wurde ein Lehrvideo erstellt. Auf einer Gesamtlänge von mehr als einer Stunde zeigt Elke Schäfer, Ärztin, Pferdeosteopathin und gleichzeitig zuständig für die Pferdeosteopathie-Ausbildung an der BESW, die Grifftechniken zur Palpation, Test und Korrektur an den verschiedenen Gelenken des Pferdes.
Praktikabel ist die Unterteilung des Videos nach Körperregionen. So kann gezielt zwischen den Unterrichtseinheiten der Ausbildung geübt werden. Mit dem BESW-Video hat man zudem ein umfassendes Nachschlagewerk, mit dem gezielt Behandlungstechniken der einzelnen Körperregionen recherchiert werden können. Die Dateien sind im mpeg-Format und lassen sich so gut wie überall abspielen: auf PC oder Laptop (am besten eignen sich hier winamp und VLC) oder auf dem heimischen Fernseher.
Hier eine kleine Kostprobe:
Ausbilder Osnabrück
Julka Hartmann
Hufpflegerin, Huftechnikerin, Hufschmiedin
Unterrichtsfächer:
- Arbeitstechniken der Hufpflege
Orte
Hier sind für die Pferdeosteopathie Ausbildung in den beiden Ausbildungsorten Osnabrück und Ulm (rote Sterne) jeweils die für diesen Ausbildungsgang eingesetzten Kursorte eingetragen. Die Theoriekurse finden für Osnabrück jeweils in Bramsche statt und für Ulm in Heidenheim a.d. Brenz (schwarze Ballone). Für den praktischen Unterricht gehen wir in verschiedene Reitanlagen in der Umgebung (türkise Ballone).
Termine/Preise
Kursart | Osnabrück | Preis | |
---|---|---|---|
Manuelle Therapien am Pferd, Anatomie und Biomechanik der Vorhand, praktische Pferdeosteopathie | 13.–16.6.15 | 640€ | |
Anatomie und Biomechanik der Hinterhand, praktische Pferdeosteopathie | 7.–9.8.15 | 480€ | |
Huf- und Bewegungsapparat, Arbeitstechniken der Hufpflege, Anatomie und Biomechanik der Zehe, praktische Pferdeosteopathie | 9.–12.10.15 | 640€ | |
Praktische Pferdeosteopathie | 27./28.2.16 | 320€ | |
Anatomie und Biomechanik des Rumpfes, praktische Pferdeosteopathie | 20.–22.5.16 | 480€ | |
Anatomie und Biomechanik des Rumpfes, praktische Pferdeosteopathie | 29.–31.7.16 | 480€ | |
Anatomie und Biomechanik von Kopf, Hals und Zahn, Anatomie und Biomechanik der Halswirbelsäule und des cervicothoracalen Übergangs, praktische Pferdeosteopathie | 7.–9.10.16 | 480€ | |
Praktische Pferdeosteopathie | 12.–14.1.17 | 480€ | |
Berufskunde, praktische Pferdeosteopathie | 10.–12.3.17 | 480€ |
Prüfung
Mit dem Januar 2011 haben wir sämtliche Zugangsbeschränkungen zur Prüfung aufgehoben. Sie können also ohne einen Kurs besucht zu haben und ohne einen Tag Praktikum an der Prüfung teilnehmen. Allerdings ist das nur für wirkliche Könner erwägenswert. Wer mit Vorkenntnissen kommt, kann sicher den einen oder anderen Kurs auslassen. Um Ihnen dabei zu helfen, dies einzuschätzen, bieten wir einen Einstufungstest an. Sie entscheiden danach, ob Sie den zugehörigen Kurs besuchen wollen oder nicht.
Sie können die Prüfung so oft wiederholen, wie Sie wollen. Allerdings verpflichten Sie sich auch, sich bis spätestens etwa eineinhalb Jahre nach dem Ausbildungsbeginn zur Prüfung anzumelden. Die BESW verpflichtet sich im Gegenzug, Sie bis zu diesem Zeitpunkt nach der zum Zeitpunkt der ersten Anmeldung zu einem Kurs gültigen Prüfungsordnung zu prüfen. Sollte es nicht geklappt haben, können Sie die Prüfung so oft wiederholen, wie Sie wollen, allerdings nach der dann jeweils gültigen Prüfungsordnung. In der Regel findet zweimal im Jahr eine Prüfung statt: im Frühjahr und im Herbst. Die Termine sind meist mindestens drei Monate vorher - oft noch länger - bekannt. Anmelden sollte man sich mindestens einen Monat vorher in der laut Prüfungsordnung vorgesehenen Form.
Die Prüfung unterteilt sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. In der Theorie wird der Unterrichtsstoff aller Theoriekurse abgeprüft. Pro Fach hat man einen halbe Stunde Zeit um zwischen fünf und acht Fragen schriftlich zu beantworten. Wenn man droht durch die Prüfung zu fallen, gibt es in dem jeweiligen Fach eine mündliche Nachprüfung, bei der man sich um einen Note verbessern kann.
Die Praxisprüfung besteht aus einer Bearbeitung eines Pferdes an allen vier Hufen. Vorher kann man sich sein Pferd in Ruhe anschauen. Nachdem man es dem Prüfungsausschluss vorgestellt und diesem seine Bearbeitungsvorschläge vorgeschlagen hat, werden die Hufe bearbeitet.
Die Bewertung erfolgt nicht nur nach dem Arbeitsergebnis, sondern auch nach dem artgerechten Umgang mit dem Pferd, der Arbeitsplatzordnung, der Sicherheit und dem Umgang mit dem Werkzeug. Die Qualität der Beschreibung der Arbeitsergebnisse wird ebenfalls bewertet. Denn die Kommunikation mit Halterinnen und Haltern ist besonders wichtig. Schließlich müssen Hinweise für den Umgang mit dem Pferd direkt nach der Hufpflege gegeben werden.
Die Prüfungsergebnisse liegen in der Regel noch am selben Tag vor. Zeugnisse und Urkunden werden bei einer kleinen Feier am Abend verteilt.
Anmeldung
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Nützliches
Wir haben noch ein paar Informationen über
- Versicherung
- Was passiert nach der Anmeldung?
- Teilnehmerlisten
- Unterbringung und Verpflegung
- Anfahrt
für Sie zum Nachlesen
Hinweis
Für verbindliche Angaben vergleichen Sie bitte die jeweiligen Ausbildungsverträge, Prüfungsordnungen, Lehrpläne und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen