Hufschutz des Jahres 2015
Jenny Hagen wurde zusammen mit anderen Kollegen und Kolleginnen vom Veterinärmedizinischen Institut der Universität Leipzig für die Software "Hoof Explorer" mit dem Leipziger Innovationspreis für Tiermedizin ausgezeichnet worden.
Dabei handelt es sich um eine dreidimensionale Darstellung des Pferdehufs, die im Internet frei zugänglich ist. Die Darstellung ist außerordentlich gut, die Ansichtsmöglichkeiten sind vielfältig und überzeugend.
Spätestens seit der von ihr beaufsichtigten Studie zu "Auswirkung dreier Hufzubereitungsmethoden" ist Jenny Hagen eine feste Größe in der Hufforschung. Nun hat sie zusammen mit einem Team unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Mülling, Vorstand des Veterinärmedizinischen Instituts der Universität Leipzig, die Software "Hoof Explorer" entwickelt. Dabei wurde Software der ebenfalls in Leipzig ansässigen Effigos AG verwendet.
Dabei handelt es sich um eine dreidimensionale Darstellung des Pferdehufs vom Karpalgelenk abwärts. Der Betrachter kann wählen, welche Bestandteile der Zehe er einblenden möchte: Knochen und Knorpel, Muskel, Sehnen und Bänder, Hautbestandteile, Arterien, Venen oder Nerven. Diese Bestandteile können nach Belieben einzeln ein- oder ausgeblendet werden. Dabei kann die Transparenz in verschiedenen Stufen verstellt werden. Das ist zum Beispiel hilfreich, wenn man Sehnen und Bänder anschauen möchte und trotzdem noch die Knochen, an denen diese ansetzen, sehen möchte. Diese kann man dann weniger stark konturiert einblenden. Natürlich können einzelne Teile vergrössert werden. Die Zehe kann mit Menüpunkten oder mit der Maus in allen drei Dimensionen gedreht werden. Screenshots und weitere Werkzeuge vervollständigen das Programm.
Ergänzend gibt es ein Glossar der Anatomie. Dabei können diejenigen, die gepflegt mit dem Tierarzt parlieren wollen, in der Nachbarspalte gleich den lateinischen Ausdruck nachschlagen. Und die englische, italienische und polnischen Übersetzung gleich noch dazu.
Die Darstellung ist außerordentlich gut, die Ansichtsmöglichkeiten sind vielfältig und überzeugend. Der Hoof Explorer ersetzt die früher gängige Software „The Glass-Horse“ vollständig. Deren Autorin, Fran Jurga, zollt dem Hoof Explorer jedenfalls grossen Respekt. Er ersetzt auch jeden Anatomie-Atlas, was die Darstellung der Anatomie betrifft. Natürlich reicht er nicht an die Güte von Fotos anatomischer Details heran. Aber für den Einsatz in der Ausbildung und auch als Nachschlagewerk gibt es derzeit nichts besseres. Und das beste: Sie ist frei zugänglich im Internet: hoofexplorer.com . Wir hoffen sehr auf die Realisierung der angekündigten Erweiterung des Hoof Explorer um das Thema Huferkrankungen.
Daher verleihen die Allianz für Pferdegesundheit e.V. und die BESW Akademie den Hufschutz des Jahres 2015 an die Software „Hoof-Explorer"
Unter: www.hoofexplorer.com können Sie sich selbst ein Bild vom Hoof-Explorer machen.