Ausbildungsgrundsätze
v.l.n.r. vordere Reihe: Eva Wolf, Linda Stadler, Rosi Schnitzenbaumer, Manuela Volk, Thorsten Mahn; hintere Reihe: Dr. Hans Vermeer vom gastgebenden Reit- und Fahrverein Weisser Stein e.V. Dr. Alexander Wurthmann, Olaf Nolting, Uli Homburg, Uwe Kaczmarek, André Schuster
Wodurch soll sich ein BESW-Absolvent auszeichnen?
Das wichtigste Ziel der BESW war schon immer, selbständig denkende, entscheidende und handelnde Experten und Expertinnen heran zu bilden. Denn Sie sind es, die später allein am Pferd stehen und dann entscheiden müssen, was zu tun ist. Anfang 2009 hat sich das BESW-Beraterteam in Marburg zusammengesetzt und zusammen getragen, was wir von unserem Wunsch-Absolventen, von unserer Wunsch-Absolventin erwarten.
Offenheit:
Offen- und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen/anderen Erkenntnissen, Methoden, Ansätzen und Ideen
Wissen:
Ganzheitliche Fachkompetenz in Ihrem Fach. Das beginnt mit gutem Allgemeinwissen über das Pferd vom Exterieur über Anatomie, Physiologie und Pathologie bis zu Haltung und Ernährung.Ganzheitliche Fachkompetenz in Ihrem Fach. Das beginnt mit gutem Allgemeinwissen über das Pferd vom Exterieur über Anatomie, Physiologie und Pathologie bis zu Haltung und Ernährung. Alles bereitet letztendlich die Hufexperten auf die Bearbeitung der Pferdehufe vor: von regelmäßigen und von erkrankten Hufen. Dazu ist das Verständnis von Stellungen, Gängen und möglichen Abweichungen besonders wichtig. Sie müssen Aufbau und Funktion des Hufes im Besonderen kennen. Sie müssen in der Lage sein, den Bewegungsablauf des Pferdes zu analysieren und nach den unterschiedlichen Methoden zu beurteilen. Letztendlich lernen Sie, zwischen den verschiedenen Hufbearbeitungsmethoden abzuwägen und sich für eine Methode zu entscheiden.
Speziell für die Huftechnik kommt natürlich die Kenntnis der verschiedenen Huftechnikmethoden und –produkte hinzu – Ihre Einsatzmöglichkeiten und Verarbeitung. Im Hufbeschlag ist die Kenntnis der verschiedenen Hufbeschläge wichtig – Ihre Einsatzmöglichkeiten und Verarbeitung.
In der Pferdedentistik ist es ähnlich. Alles bereitet letztendlich auf die Bearbeitung des Pferdegebisses vor: von regelmäßigen und von erkrankten. Dazu müssen Sie Aufbau und Funktion von Gebiß und Maul kennen. Sie müssen in der Lage sein, den Kauprozeß des Pferdes zu analysieren. Letztendlich lernen Sie, zwischen den verschiedenen Bearbeitungsmethoden abzuwägen und sich für eine Methode zu entscheiden.
In der Pferdeosteopathie ist das Verständnis für die Bewegungen des Pferdes und mögliche Blockierungen besonders wichtig. Die verschiedenen Techniken, diese zu lösen bilden ihr Kern-knowhow.
Fertigkeiten:
Wir möchten, daß Sie einen sicheren Umgang mit dem Werkzeug erlernen und qualitativ hochwertige Ergebnisse herbeiführen. Dabei sollen Sie mit dem geringsten Zeitaufwand, gesundheitsschonend und unfallsicher arbeiten.
Umgang mit dem Pferd:
Dieser soll immer artgerecht sein. Wir erwarten, daß Sie Pferde mögen und in der Huftechnik nicht nur einen Broterwerb sehen. Die Pferde haben das verdient. Darum sollen Sie auch immer das für das Pferd richtige tun und die Wünsche der Besitzer dem gegenüber zurückstellen.
Kooperation:
Kooperationsbereitschaft und Austausch mit Tierarzt / Tierheilpraktiker, Kollegen und anderen Berufen: Hufexperten, manuelle Therapeuten für Pferde, Pferdedentisten, Sattler, Trainer
Qualität:
Sie sollen Ihr Wissen immer auf dem neuesten Stand halten mit: Weiterbildung und Lektüre der einschlägigen Zeitschriften.
Kunden:
Kundenfreundlichkeit ist selbstverständlich. Bedenken Sie bitte: Ihr erster Kunde ist das Pferd. Direkt danach kommen die Halter. Haben Sie Zeit für beide. Erklären Sie, was Sie an den Hufen machen.
Werte:
Wir möchten, daß Sie zuverlässig sind und sauber und ordentlich arbeiten. Ebenso sollten Sie kritikfähig sein.
Betriebsführung:
Neben all der fachlichen Qualifikation müssen Sie auch in der Lage sein, Ihren Betrieb ertragreich zu führen.Wodurch sollen sich die BESW-Ausbilder auszeichnen?
Natürlich hat sich das BESW-Beraterteam anschließend Gedanken gemacht, welche Anforderungen an die Ausbilder und Ausbilderinnen gestellt werden müssen, damit sie unsere Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen dabei unterstützen können, zu den oben beschriebenen Wunschabsolventen heranzuwachsen.
Ausbilder Eigenschaften:
Zunächst sollen sie über umfangreiche Berufserfahrung verfügen. Sie sollen zugleich Vorbild sein und authentisch, professionell und geduldig mit den Kursteilnehmern umgehen. Sie sollen die Kursteilnehmer am Wissenstand abholen und weiter führen. Wir erwarten ernsthaftes Engagement der Ausbilder für ihre Kursteilnehmer.
Methode:
Erwarten Sie ausführliche und verständliche Erklärungen. Unterricht soll nicht als frontales Einpauken gestaltet werden. Lernerfolgskontrollen sind häufig einzubauen. Praktische Übungen sollen wann immer möglich eingebunden werden. Ein Männlein steht im Walde. Durch ständigen Austausch unter den Lehrkräften sollen Standards vereinbart werden, nach denen unterrichtet wird. Dabei werden genaue Wissenskataloge für den Unterricht erstellt.
Lehrmittel:
Skripte sollen ständig überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht werden. Unterrichts-Präsentationen sollen so verständlich und lebendig wie nur eben möglich sein, ohne dabei den Lerngegenstand zu verwässern.
Wissen:
Auch von den Lehrkräften erwarten wir, daß sie sich ein Netzwerk mit Kollegen aber auch Vertretern anderer Berufe aufbauen und sich darin regelmäßig austauschen. Im Wissensmanagement soll ständig der Stand des eigenen Wissens überprüft und ggf. nachgebessert werden.Wodurch soll sich die BESW-Verwaltung auszeichnen?
Schließlich habe ich mich selbst hingesetzt und mir Gedanken gemacht, was das denn alles für das Management der BESW bedeutet. Was müssen wir hier in der Verwaltung tun, um die Teilnehmer auf dem Weg zum Wunsch-Absolventen zu unterstützen? Und welche Unterstützung benötigen die Ausbilder, um die an sie gestellten Erwartungen erfüllen zu können.
Lehrplan:
Der Lehrplan muß auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Neue Entwicklungen müssen eingefügt, die Praxisgerechtigkeit dauernd überprüft und angepaßt werden.
Organisation:
Geeignete Unterrichtsorte sind für Theorie und Praxis zu organisieren. Räume und Reitanlagen müssen das Lernen so gut wie möglich machen, Pferde für den praktischen Unterricht sollen sich so gut wie möglich dafür eignen. Dies ist laufend zu überprüfen. Die Planung der Unterrichtsorte soll so zuverlässig und langfristig wie möglich erfolgen.
Kursteilnehmer:
Die Planung muß so rechtzeitig und zuverlässig wie möglich an die Kursteilnehmer weiter geleitet werden. Bei Änderungen ist unverzügliche Reaktion erforderlich. Neuigkeiten sind an die Kursteilnehmer so zeitnah wie möglich zu erschließen. Dazu gehören neue Werkzeuge genauso wie neue
Referenten:
Auch der Wissensstand der Ausbilder muß auf dem neuesten Stand gehalten, neue Entwicklungen zeitnah kommuniziert werden. Der Datenfluß mit Ausbildern und Referenten muß gut organisiert werden. Sie müssen mit so geringem Aufwand wie möglich in den Besitz der aktuellsten Skripte und Präsentationen zu ihren Unterrichtsthemen kommen.Ergänzend müssen sie in ihren pädagogischen Fertigkeiten konstant weiter entwickelt werden. Dies erfordert spezielle Trainings zur Unterrichtsorganisation aber auch zur Unterrichtsgestaltung. Wie erkläre ich anschaulich, wie gewinne ich die Aufmerksamkeit der Kursteilnehmer, wie gehe ich mit Störungen um? Ganz wichtig: Wie erstelle ich gute Präsentationen.
Insgesamt sind die Ausbilder nicht wie bezahlte Kräfte zu behandeln, sondern ebenfalls wie Kunden und mit größtmöglicher Partizipation.
Lehrmittel und Unterrichtstechnik:
In Zusammenarbeit mit den Referenten muß dauernd an der Verbesserung der Skripte und Präsentationen gearbeitet werden. Hier gibt es konstant etwas zur Aktualisierung und Zusammenfügung verschiedener Dateien zu tun. Die Technik soll ebenfalls auf dem Stand der Zeit sein.
Prüfung:
Das ganze Prüfungsverfahren muß so nachvollziehbar und transparent wie möglich sein. Dies muß durch eine möglichst genaue Prüfungsordnung erfolgen, die dennoch Spielraum läßt, in besonderen Härtefällen angemessen zu reagieren.Die Prüfung selbst muß so gerecht und praxisorientiert wie möglich sein. Gerecht heißt, daß der Kenntnisstand so zutreffend wie möglich erfaßt wird und die Prüflinge nach demselben Maßstab beurteilt werden.
Die Beurteilung der Prüflinge muß so unvoreingenommen wie möglich sein. Die Prüfungsergebnisse so transparent wie möglich. Die Prüflinge müssen immer das Gefühl haben, daß sie im Zweifelsfall auf eine drohende Fehlbeurteilung aufmerksam machen können und sich dann alle Prüfer vor Ort mit dieser Frage auseinander setzen. Schließlich muß der Prüfungsablauf so störungsfrei wie möglich sein.
Die Prüfungsanforderungen müssen so genau wie möglich fest gelegt sein und dauernd überprüft werden.
Die Kursteilnehmer sollten so gut wie möglich auf die Prüfung vorbereitet werden. Dazu gehören neben einem guten Unterricht auch Fragenkataloge und vor allem Beratung bezüglich des Praktikums.
Kundenbetreuung:
Die BESW-Verwaltung muß so gut wie möglich für die Kursteilnehmer erreichbar sein und dann auch so schnell wie möglich reagieren. Dazu muß die Rückmeldung der Kursteilnehmer systematisch organisiert werden. Auf Beschwerden muß gründlich und ausgewogen reagiert werden.Wie wird das alles überprüft?
Ganz einfach. Ob wir es geschafft haben, unsere Wunsch-Absolventen heranzubilden, überprüfen wir in vielen kleinen Wissenstest während der Ausbildung. Und letztendlich natürlich in der Abschlußprüfung. Sie selbst können mit den Beurteilungsbögen zu den Kursen und zur Prüfung überprüfen, ob die Ausbilder und die Verwaltung alles richtig gemacht hat. Machen Sie von dieser Möglichkeit reichlich Gebrauch. Ich garantiere Ihnen zweierlei. 1.: Auch nach fast zwanzig Jahren Ausbildung gibt es immer noch etwas zu verbessern. Und 2.: Wir schauen uns jede Kritik und jede Anregung ernsthaft an.Hinweis
Für verbindliche Angaben vergleichen Sie bitte die jeweiligen Ausbildungsverträge, Prüfungsordnungen, Lehrpläne und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen