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... nach Hufexperten. So oder so ähnlich lauten viele e-mails die ich laufend bekomme oder Beiträge, die man in den sozialen Medien lesen kann.
Nun ja, was kann man diesen Leuten sagen? Schaut auf eine der vielen Listen mit Hufexperten. Klar. Hier ist ein Link zu unserer Liste . .
Tue ich damit unseren Absolventen einen Gefallen? Kaum. Die sind ohnhin fast alle überlaufen. Den Verzweifelten? Wohl auch kaum - aus dem selben Grund - nur von der anderen Seite. Versuchen kann man es immer.
Das Problem liegt aber teilweise ganz woanders. Als im Jahre 2007 das aktuelle Hufbeschlagsgesetz in Kraft trat, wurde der Zugang zum Beruf des Hufbeschlags drastisch erschwert. Zwei statt einem Jahr Praktikum. Praktikum in sozialversicherungspflichtiger Weise statt als normales Praktikum. Die Folge: Wer kann sich eine solch lange Ausbildung noch erlauben? Und welcher Hufschmied kann sich solch teure Praktikanten leisten? Und: Die Hufbeschlagschulen standen immer mehr leer, während die Versorgung der Pferde mit Hufschmieden immer spärlicher wurde. Dort wo früher teilweise bis zu zwei Jahre Wartezeit vor Beginn des Hufbeschlagskurses bestand, fanden manchmal nur noch zwei Kurse im Jahr oft mit nur noch der Hälfte der üblichen Teilnehmendenzahl statt. Einige Schulen mussten sogar schliessen.
Das ist die Situation nach mehr als einem Jahrzehnt Hufbeschlagsgesetz: Die Schulen stehen weitestgehend leer und die Pferdebesitzenden suchen händeringend nach Hufexperten für ihre Pferde. Selbst erklärtes Ziel des Gesetzes war einmal im Rahmen des Tierschutzes die Verbesserung der Hufgesundheit gewesen. Das ist gründlich schief gegangen. Gesetze müssen im Abstand von einigen Jahren daraufhin überprüft werden, ob die beabsichtigten Ziele erreicht wurden. Uns ist nicht bekannt, ob dies erfolgte. Das Ergebnis kann sich allerdings jeder selbst ausmalen.